
Allgemeines
In der Musiktherapie dienen musikalische Erfahrungen dazu, Menschen mit emotional, somatisch, intellektuell oder sozial bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen zu behandeln. Ihr Ziel ist es, Symptome zu lindern oder zu beseitigen, behandlungsbedürftige Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Gesundheit zu fördern, zu erhalten oder wiederherzustellen (vgl. Musiktherapiegesetz; 2008).
Ich habe an der IMC FH Krems Musiktherapie studiert. Dieses "Kremser Modell" stellt ein beziehungsorientiertes Angebot dar. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ein Grundbedürfnis jedes Menschen ist es, gesehen und angenommen zu werden. Neben den biologischen Prozessen ist es wichtig, auch die sozialen Aspekte in den Genesungsprozess einzubinden. Durch eine vertrauensvolle und stabile Beziehung zwischen Patient*in und Musiktherapeutin kann dieses Grundbedürfnis unterstützt werden. Die Musiktherapie greift gezielt in körperliche Regulationsprozesse ein und unterstützt so die Selbstheilungskräfte. Dies geschieht durch den Einsatz von musikalischen Inhalten, welche für die Patientin bzw. den Patienten aufgrund der eigenen musikalischen Biographie bedeutend sind. Je nachdem, was die Patientin bzw. der Patient benötigt, werden aktivierende, regenerierende oder beruhigende Interventionen eingesetzt (vgl. Tucek et all., 2015: "Musiktherapie: Musik und Gesang bei Komapatienten").
Methoden:
- aktive Musiktherapie: der/die Patient*in musiziert aktiv gemeinsam mit der Musiktherapeutin.
- rezeptive Musiktherapie: die Musiktherapeutin spielt für den/die Patient*in. Zu dieser Methode gehört auch das gemeinsame Anhören von bedeutender Musik via diverser Medien.
Setting:
- Musiktherapie im Einzelsetting zu 45 Minuten
- Musiktherapie in Kleingruppen (max. 6 Personen) zu 75 Minuten.
Meine Schwerpunkte
Musiktherapie als Begleitung in der Eltern-Kind-Beziehung
Schon vor der Geburt kann durch Musiktherapie die Bindung zwischen Mutter und Kind unterstützt werden. Wird bereits in der Schwangerschaft immer wieder z.B. ein "Schlaflied" gesungen, erkennt das Baby nach der Geburt dieses Lied und lässt sich schneller beruhigen bzw. trösten. Summen und Singen hat einen entspannenden Effekt auf die Mutter. Das Kind reagiert auf diese Veränderung der mütterlichen Stimmung und beruhigt sich ebenfalls. Die Stimme der Mutter bzw. des Vaters gibt dem Baby Sicherheit egal ob Mama oder Papa die Töne immer "richtig" trifft. Viel mehr geht es darum, dass die Eltern mit dem Herzen dabei sind.
In Eltern-Kind-Gruppen dient die Musik der Vertiefung der Eltern-Kind-Beziehung. Situationslieder (Heile-Lied, Schlaf-Lied, Anziehlied, etc.) erleichtern den Alltag und können Einfluss auf die Beziehungsqualität nehmen.
Musiktherapie bei psychischen Erkrankungen
Musiktherapie wird bei psychischen Erkrankungen vor allem zur Stablilisierung, Emotionsregulation, Körperwahrnehmung, Ressourcenaktivierung und Entspannung eingesetzt.
- Depressionen
- Burnout
- Persönlichkeitsstörungen inkl. des Borderline-Typs
- Suchterkrankungen
Musiktherapie am Lebensende
Am Lebensende dient die Musik oft als tröstende Begleiterin für Sterbende und deren Angehörige. Die Musik bietet die Möglichkeit zum Lebensrückblick aber auch zum Abschied wenn Worte fehlen. Während einer musiktherapeutischen Einheit können innige Momente entstehen, welche die Schwere des Abschieds erleichtern. Die Erinnerung an diese Momente beschreiben Angehörige oft als tröstend.
Wenn Sie Interesse an einer musiktherapeutischen Behandlung haben und einen Termin vereinbaren möchten, kontaktieren Sie mich bitte!